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Traumländer



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  Geschrieben: 01.07.20 13:14
Ist sehr funny, axb, denn das was du im ersten Absatz über dich schreibst, kann ich Wort für Wort genauso verwenden um mein Wesen zu beschreiben. :) Ich glaube aber mittlerweile, dass genau diese Extreme einen leider NICHT dorthin bringen, wo es einen hinzieht ....

Und klar gibt es zu viel Wissen .... Denk in Gegensätzlichkeiten .... ;) Zu viel Wissen gibt es, wenn derjenige der weiß, entweder damit nicht umgehen kann oder eben damit nicht umgehen möchte, weil er sich dagegen entscheidet. Und dieses Wissen von dem wir sprechen, kann dann schon mehr als nur Kopfweh bereiten ....

Hab mich nie wirklich mit Nietzsche auseinander gesetzt (kenne also auch Zarathustra nicht), aber interessant, wie du davon sprichst, dem Leben von Angesicht zu Angesicht zu begegnen .... ;) Als ich dies das erste Mal erleben durfte, bin ich über Schriften von Nietzsche und anderen großen Philosophen gestolpert und da wird auch von "Gottesschau" gesprochen und eben dem vollkommenen Menschen.

Und ich merk schon, wir verstehen uns auf einigen Ebenen anscheinend echt gut, deshalb lass uns mal doch privat weiter schreiben, damit wir uns noch offener miteinander austauschen können. Die Chance sollte man schon nutzen, find ich, wenn man jemanden findet, der einen ähnlichen Weg beschreitet. Am besten wärs wohl, wir schaffen erstmal eine gemeinsame Basis auf der wir dann aufbauen können und erzählen einander dann, was wir so alles erlebt haben. Ich mail dir heute noch irgendwann, ok? Aber wohl erst später ....

Ein guter und weiser Freund hat mal zu mir gesagt: "Alles nur Konzepte."

Und klar kann ich hier ein paar Künstler nennen, die mir grad so einfallen und die meiner Meinung nach nicht zufrieden sind damit, was sie "erreicht" zu haben scheinen .... Aber ihr einziger Ausweg scheint es zu sein, gute Miene zum bösen Spiel zu machen ....

Rein zeichnerisch fällt mir gleich mal Banksy ein, schau dir mal einige Bilder von ihm an und denk in Gegensätzlichkeiten .... Dann auch noch dieses Bild hier, welches auch bei mir daheim hängt und "Same time, same place?" heißt und sich das mit geöffnetem dritten Auge anzusehen, kann für "Anfänger" etwas verstörend sein. Besonders wenn man sich das zur richtigen Uhrzeit (nachts) ansieht, mit dem richtigen Licht und eben mit ganz geöffnetem 3. Auge ....

Dann fallen mir noch Schriftsteller ein wie Goethe, Marie von Ebner-Eschenbach, Khalil Gibran, Franz Grillparzer etc. ein ....

Dann noch Sänger wie Agnes Obel mit dem Lied Curse oder eben auch Young Fathers mit Liedern wie "Shame", "I heared", usw .... Wenn man sich die beiden Künstler im "richtigen" (oder eben "falschen") Bewusstsein ansieht, erkennt man etwas, was einem auch ganz schön Angst machen kann ....

Naja, dann noch alle Künstler, die bei diesem Lied mitwirken, aber die sind einen anderen "Irrweg" gegangen wie die oberen beiden, wie ich glaube. Mine und Orchester - Schminke Hör genau auf den Text und denk in Gegensätzlichkeiten .... Wenn man weiß, wovon da gesungen wird, erhält man eine ganz andere Perspektive von dieser "Schminke", von der sie da singen.

ABER, all das was ich da so schreibe und erzähle, ist mit dem normalen Alltagsbewusstsein nicht wahrnehmbar. Und wie gesagt, ich möchte gar nicht mehr wirklich in dieses Bewusstsein eintreten. Die Künstlerin Mine nannte es mal vor ca. einem Jahr in einem Interview (sie scheint es wohl geschafft zu haben auszusteigen): "Ich bin Team Wegrennen". Wer weiß, wie das Leben funktioniert, kann aus diesem "Alptraum" wohl wieder raus kommen, aber naja, wie gesagt, wohl nur mit viel Kopfweh danach. *g* Und ich glaub Goethe wars, der dazu mal geschrieben hat: "Was mit Tränen besiegelt wurde, hält für die Ewigkeit."

Alles genauere sollten wir aber privat austauschen, ich freu mich schon drauf .... Bin neugierig, welche Erfahrungen und Erlebnisse du schon hattest und welchen Weg du genau einschlägst. Vielleicht ist unser Austausch ja für beide sehr wertvoll ....?!?!

GlG an alle und take it easy! twisted
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  Geschrieben: 07.07.20 16:51
zuletzt geändert: 07.07.20 18:29 durch InfraRed (insgesamt 1 mal geändert)
Oh, Alan Watts hab ich hier, aber in Englisch. Ich weiß aber welche Stelle du meinst, AXBY. Wahrscheinlich die Analogie mit dem Treiben in einem Fluss, gegen dessen Srom man ankämpfen kann (und was in dem Falle verschwendete Energie wäre, da die Strömung zu stark ist) oder gegen den man nicht kämpft, sondern sich mit seinem "Flow" bewegt und treiben lässt - Was im Grunde ja lediglich die Beeinflussbarkeit der Situation beschreibt bzw des "Schicksal", der Geschehenisse um einen herum und ob man gegen sie und ihre Wirkung abwehrt (resultiert in Anspannung und ständigen Kampf) oder sich darauf einlässt und schaut wohn die Reise geht (was einer entspannten und auch für neue Impulse offenen Haltung entspricht). Die erste Reaktion, Abwehr, hat auch meist etwas mit Angst zu tun, nicht vertrauen können oder Entscheidungen zu treffen, in Handlung zu gehen. Möglicherweise weil man sich seiner eigenen Ressourcen und Kompetenzen, anderer Handlungsoptionen nicht bewusst ist. Heutzutage wird einfach an jeder Ecke erwartet und vorrausgesetzt, dass wir ausreichend gelernt haben Wege zu finden auf unvorhersehbare Ereignisse zu reagieren und uns anzupassen, sprich eine Handlungskompetenz, die uns flexibel erlaubt auf das Geschehen zu antworten. Dort könnte man auch die Bewältigungsstrategien ( Coping ) zu zählen, die für den Umgang mit sehr belastenden Ereignissen, uns überfordernden Gefühlen, einfach alles, was uns enormen Stress macht genutzt werden. Die meisten dieser Handlungen lernen wir im Leben zB von unseren Verwandten, Lehrern, schauen sie uns bei anderen ab oder finden sie einfach durch Learning-by-Doing und am Ende einer Kette von Misserfolgen als wirksames Mittel.

Und genau deswegen ist es im Leben auch einfach sogar notwendig, dass wir immer wieder erneut in kleinere und größere Krisen geraten. Nur so können wir lernen, uns weiter entwickeln und neue Wege und damit auch verbundene Sicherheiten finden, wie wir bei Überforderung Kompetent und für uns selbst tatsächlich nachhaltig meistern können. Deswegen finde ich das Zitat von Alan Watts so toll! Sagen wir mal, dass wir uns wirklich in einer Lebensphase befinden, in der wir denken, unser Leben wäre irreperabel geschädigt und Glück für uns nicht mehr erreichbar - Die ultimative Hoffnungslosigkeit. Wenn wir es schaffen diese Phase zu meistern, werden wir auf eine unfassbare Art daran wachsen und auch zukünftig nun uns bewusst darüber sein, dass wir solche Kriesen meistern können.

"There will always be suffering. But we must not suffer over the suffering."
Im Gegenteil. Sehen wir es als Bestandteil des Zyklus, dem unser Leben folgt, denn es ist nicht möglich dem aus dem Weg zu gehen. Schon. Aber nur temporär. Durch Abwehrmechanismen, schädigende Bewältigungsmechanismen, sich immer wiederholende destruktiven Handlungen, die mehr schädigen als helfen. Und meistens spielt sich unser Handeln auf einer Ebene ab, die so schnell läuft, dass wir selbst gar nicht mehr wirklich wahrnehmen, was da nun in uns eigentlich genau passiert. Manchmal ist schnelles Handeln notwendig, manchmal haben wir keine Kontrolle über unsere Impulse und keinen Zugang zu unseren Emotionen (oder zu viel) und alles, was wir tun, wird zu einem Mechanismus, dem wir folgen. Und alles, was sich dahinter verbirgt, ist für uns nicht zugreifbar, unbewusst, in vielen Fällen so enorm, dass wir anderen lieber den Vogel zeigen würden, anstatt die Möglichkeit einzuräumen, gerade meistens nicht nur für uns, sondern auch für unsere Familie, Freunde, destruktiv zu sein.

Wir wählen oft den einfachen, schnellen Weg. Wir Denken auch gar nicht mehr, wir Handeln nur. Und wer keine ausreichende Handlungskompetenz besitzt oder nie gelernt hat, wie er auf gewisse Ereignisse des Lebens angemessen und konstruktiv reagiert, wird oft immer denselben Fehler selbst machen, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Meistens weil er gar keine anderen Handlungsoptionen erkennt. Sich seiner Ressourcen nicht bewusst ist. Oder im schlimmsten Fall im Leben durch immer wiederkehrende Enttäuschungen die Erfahrung macht, dass sein Versuch zu Handeln gar keine Auswirkung auf den Ausgang der Situation hat, weil er aushalb des für ihn zu kontrollierenden Rahmen liegt und es ganz egal ist, was er mit seinem Handeln zu bezwecken versucht. Durch das ständige Erleben dieser Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts, resigniert er irgendwann und gibt auf. Oft ist es gar nicht mehr möglich selbst Verantwortung zu übernehmen, da die Überzeugung besteht, dass jegliche Versuche zwecklos sind, sogar wenn es um das Wahrnehmen eigener Gefühle geht, die nun zu etwas unkontrollierbarem und bedrohlichem werden. So wie jede mögliche Situation, in der man sich wiederfindet oder wiederfinden wird. Jegliche Einflussnahme auf das eigene Leben wird als unkontrollierbar wahrgenommen. Jegliche Versuche zur Veränderungen werden schon zuvor als aussichtslos wahrgenommen, man befindet sich in einem Zustand der "Erlernten Hilflosigkeit".

Man ist gar nicht mehr dazu in der Lage sich entspannt mit dem Wasser des Flusses treiben zu lassen, da es unmöglich ist auf seine eigenen Kompetenzen zu vertrauen, um sich aus einer stressverursachenden Situation zu befreien, selbst wenn man es könnte, da die eigenen Handlungskompetenzen auf ein Minimum an Verhaltensweisen reduziert werden und die Unfähigkeit zu agieren in den Situationen zunehmend als belastend und unangenehm empfunden wird. Man verharrt in einer allgemeinen Passivität und Lethargie. Der Mensch, der eigentlich danach streben sollte, in Aktion zu gehen, Erfahrungen zu machen und sich durch diese zu Lernen und sich selbst zu erfahren, verfällt in Stagnation. Und das Schlimmste: Ist außer Stande sich selbst zu helfen. Durch die fehlende Selbstwirksamkeitserwartung, also die Erwartung durch das eigene Handeln eine Änderung vornehmen zu können, entsteht eine tiefe Depression und immer stärkerer Rückzug. Dsa komplette eigene Handeln verläuft auf einer unterbewussten Ebene. Man ist sozusagen Blind.

Ich hole an dieser Stelle soweit aus, weil ich mich selbst in einem destruktiven Strudel dieser Art befunden habe. Und dies ein großes Thema in meiner eigenen Therapie war. Gerade die Spiritualität, Alan Watts Bücher und ja, eben das Bewusstsein, waren Dinge, die einen intensiven Einfluss darauf hatten, überhaupt therapiefähig zu sein und viel erstaunlicher noch - Mit einem solch enormen Arsenal neuer Erkenntnisse, Handlungs- und Denkmuster aus der Therapie zu gehen und das Gefühl zu haben ein komplett neuer Mensch zu sein. Was bedeutet neu? Eher vollständig. Authentisch. Zufrieden. Bereit für mich Verantwortung zu übernehmen. Emotionen zu hinterfragen, meine Impulskontrolle zu maximieren, immer mehr Verständnis für unterschiedliche Gefühle zu bekommen, sie zu differenzieren, meine enorme Emphatie zu erfahren und grundsätzlich zu verstehen, warum ich fühle, wie ich fühle. Und langsam, wenn auch noch hinkend, zu erkennen, ob mein Gefühl tatsächlich mein wahrgenommenes Gefühl ist oder aus dem Außen "aufgesaugt" ein Abbild ist, Gefühle mit einem Menschen zu teilen und gemeinsam zu empfinden.. Scheinbare Gegensätze zu integrieren, Situationen, Handlungsmuster schematisch zu hinterfragen. Grenzen zu setzen, zu akzeptieren, dass ich meine Marotten habe, anderen gegenüber vollkommen offen zu sein, Konflikte zu lösen, es als positiv zu empfinden, wenn ich eine negative Emotion fühlen, akzeptieren und zu verarbeiten, sie frei zu lassen, wie eine langsam aus mit herausstrahlende Energie. Dadurch keinen klassischen Suchtdruck zu haben, wenn es mir nicht gut geht. Meine Konsumexzesse schneller zu regulieren. Tatsächlich kontrolliert iV und Substanzen wie Meth oder H zu konsumieren. Wenn, dann nur Etizolam zu konsumieren und nicht mal in die Nähe einer Körperlichen Abhängigkeit zu kommen. Clonazolam seit über 2 Jahren nur 2x genommen zu haben. Jeden einzelnen Schritt volkommen bewusst gehen zu können. Und eines der größten Geschenke zu erfahren: Das Gefühl von wahrer Liebe.

Bevor ich LSD genommen habe, war meine komplette Persönlichkeit zwar funktional und hat auf Freunde den Eindruck gemacht eine sehr starke Persönlichkeit zu sein, doch im Grunde fußte dieses Konstrukt auf einem enormen Anteil verdrängter und im Unterbewusstsein brach liegender Konflikte und Emotionen. Wenn ich vergleiche, erkenne ich den Menschen von damals nicht mehr wieder und ich bin selbst erstaunt darüber wie flüssig und ohne groß danach suchen zu müssen, ich all diese Veränderungen aufzählen konnte und noch so viele mehr nennen könnte.

axbycz schrieb:
Wissenschaft schließt Religiosität für mich nicht aus, sondern hat in meinem Fall direkt dahingeführt. Besonders interessant wurden diese religiösen Empfindungen, als ich mich mit der Stringtheorie auseinandersetzte (auf die ich übrigens durch das LDT aufmerksam wurde). Religiosität hat für mich in dem Sinne mit Religion überhaupt nichts am Hut. Als ich folgende Definition las, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Was wir durch verschiedene, nicht eindeutig geklärt Begrifflichkeiten manchmal in den völlig falschen Hals bekommen, kann so simpel und nachvollziehbar sein:

Google schrieb:
"Religiosität bezeichnet (im deutschen Sprachraum) die aus tiefer Ehrfurcht vor der Ordnung und Vielfalt in der Welt entstehende, universale menschliche Empfindung, dass alles letzten Endes auf einer ganzheitlichen, jedoch transzendenten (nicht erklär- oder beweisbaren) Wirklichkeit beruht."


Der Prof, über den du schreibst, schildert es ja ähnlich, Infra. Witzigerweise entwickeln viele Wissenschaftler früher oder später religiöse/spirituelle Gefühle. Das sind dann meistens die Universalgelehrten. Die zunehmende Spezialisierung in der Wissenschaft heutzutage raubt leider vielen fähigen Denkern den Blick für's Ganze.

Ja Wahnsinn, ich bin auch irgendwann bei String gelandet auf der Suche nach Antworten, weil ich schon immer alles weiter mit "Warum" hinterfragen musste, sofern es denn noch eine Möglichkeit gab diese Frage zu stellen. Ich hab Astrophysik hier, aber ich geb es ganz ehrlich zu - ich bin einfach nicht dazu gemacht zu verstehen, was sie zu beschreiben versuchen. Physik war immer die Grenze, viel zu ungreifbar für mich und wenn der Kopf dann nur noch raucht, hat man auch irgendwann keine Lust mehr.

Tatsächlich bin ich ganz genauso der Meinung, dass sich diese beiden Dinge nicht ausschließen, im Gegenteil. Für mich ist das eigentlich ganz logisch. Ich meine, irgendwoher müssen die Ideen und Gedanken und die Theorien kommen, die die Wissenschaft zu beweisen versucht. Für mich bedeutet Spiritualität in Kombination mit Wissenschaft an sich allein schon die Grundlage dafür überhaupt zulassen zu können, seinen Geist abstrakten Fragen zu öffnen und diese nicht gleich im Vornherein ausszuschließen. Mittlerweile bin ich an einer Stelle angekommen, an der ich für mich sage, dass jeder auf seine Art und Weise Recht hat und da es sowieso kein Richtung und kein Falsch gibt, findet man überall wichtige Ansätze und Denkanstöße, denen man weiter nachgehen kann. Amüsanterweise lassen sich viele Dinge, die ich auf Psychedelika erfahre und erlebe auf eine weirde Art und Weise in die wissenschaftlichen Gedanken dazu einbinden. Nur mit der Tatsache, dass es eben keinerlei Beweise für irgendetwas gibt. Doch ich benötige auch keine Beweise für mein eigenes Empfinden und Erleben, da ich nichts beweisen oder allgemeingültig für jeden erklären will. Die "Energien", die ich dann fühlen und teilweise sogar sehen kann, sind irgendwie etwas, das für sich allein spricht. Und selbst wenn es nur für mich als einzelne Person so ist, wäre das immer noch in Ordnung, da es mir den trostlosen Gedanken genommen hat, dass alles, was ist, keinerlei weiteren, tiefergrehenden Sinn ergibt. Das, was mich am meisten hat Depressiv werden lassen. Ich bin leider nicht gut darin für solche Weltansichten Begriffe zu finden, man verzeih mir also, wenn ich damit falsch liege. Aber ich bezeichne es für mich oft als Nihilismus, was mich erst recht auf der Suche nach Antworten so krank hat werden lassen, weil ich am Sinn von Allem gezweifelt habe. Seitdem ich glaube, und ich kann nicht einmal wirklich definieren "was" oder "wie" genau ich ich glaube, geht es mir psychisch enorm besser. Es ist heruntergebrochen wohl einfach nur der Glaube daran, dass alles im Grunde seinen Sinn hat, darauf zu vertrauen, dass es eine Art "Ordnung" oder einen "Weg" gibt, der mir die Möglchkeit und Kraft gibt einfach zu Glauben. Daran, dass es Sinn hat, was geschieht, um mich herum, in meinem Leben, auf meinem Weg. Und was mir die Fähigkeit gibt mich mit dem Wasser treiben zu lassen und zu sehen, was da auf mich zukommt, ohne Angst haben zu müssen, dass es mich zerstört. Einfach, weil ich glauben kann. Daran, dass es schon einen Grund dafür gibt, eine Berechtigung, irgendetwas, dass das, was passiert, auch geschieht. Und dass diese Tiefs und Löcher nicht mehr sind als Aufgaben, denen ich mich stellen muss, um mich weiter zu entwickeln und daran zu wachsen. Mir, für mich selbst, darüber bewusst zu sein, dass alles seinen Grund hat und man einfach offen sein sollte, anstatt sich dem Neuen zu verschließen, weil ich gar nicht weiß, was für Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten.
So bin ich dann bei der Psychologie gelandet. Und hier komm ich auch ganz oft zu dem Schluss, dass manchmal nicht zu Wissen vielleicht besser wäre. Aber ich verschließe nicht mehr die Augen, sondern stelle mich dem, was das Leben sich wieder für mich "ausgedacht hat".

Selbstausdruck schrieb:
Deshalb hab auch ich aufgehört mit tgl. Bier trinken und rauchen und mich wieder fürs Leben entschieden. Denn wie Infra schon schrieb:
"Man kann nicht alles nur ein Bisschen so wie Arschficken versuchen." Aber man kann eventuell mal Arschficken "versuchen" und bevor der Schwanz ganz drinnen ist bemerken, dass es schon seine Gründe hatte, warum man immer so Angst davor hatte. Und dann kommt es darauf an, WIE man damit umgeht .... Man kann auch ohne Arschficken leben .... Wenn man sich rechtzeitig umentscheidet ....

Keine Ahnung, ob das wer versteht, was ich da schreibe, vielleicht ja doch der ein oder andere? Es gibt da ja zwei gute Sprüche, der eine heißt: "Wissen ist Macht." und der andere "Zuviel Wissen macht Kopfweh." Deshalb bin ich mittlerweile der Meinung, dass wahre Erkenntnis bedeutet im Einklang mit sich und dem Leben zu sein. Den wen die Götter mal zu sich geholt haben, der kann sich mit den Menschen und dem Leben wie wir es kennen, nicht mehr vermischen.

Um ehrlich zu sein, ich bin tatsächlich erstaunt dass diese Analogie hier herangezogen wird und für mich in dem Kontext auf jeden Fall noch mehr Sinn macht. Zur einfachen Aufklärung: Es ist ein Zitat aus Destroy Degenhardt - Straßentechno .
Meine Ausdrucksweise ist manchmal unter aller Sau, aber ich drück mich fast "Gruseligerweise" oft genauso, wenn ich einfach rauslasse, was ich gerade zu sagen habe. Man könnte genauso sagen "Manches muss man einfach ganz durchziehen und kann sich nicht nur auf nichts halbes und nichts ganzes beschränken." Mit dem Bewusstsein ist es ein bisschen genauso. Es gibt kein zurück.
Mal konkret: Wer ist wirklich pervers auf dem Planet?
Und zu vertieft in radikale Politik und Gebet
Die Welt steht in Flammen und keiner kümmert sich darum
Doch sag einmal das Wort „Fotze“ und alle drehen sich um
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  Geschrieben: 07.07.20 22:56
was für ein geiler beitrag...!
tausend dank, infrared... :)
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Traumländer



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  Geschrieben: 08.07.20 08:32
Jedesmal aufs Neue lese ich deine Beiträge gerne, InfraRed! Thx dafür ....

Infra schrieb:
Es gibt kein zurück.


So wird es wohl sein. Erlebtes einfach aus seiner Historie löschen ist wohl kaum möglich. Aber ich hab eine Frage an dich: Glaubst du, dass es ein zu schnell gibt? So ähnlich wie ich das oben beschreibe mit den genannten Künstlern ....

Das letzte Erlebnis (ich nenne es immer einen Prozess, der sich in mir wieder bewusst (oder doch teilweise noch unbewusst?!?!) fortsetzt und entfaltet) hat mich aus einer tiefen Antriebslosigkeit und Depression raus gekickt, einfach so. Kein Verlangen mehr in mir, mich irgendwie zuzumachen, also z.B. keine zig Bier mehr trinken ab mittags, aber trotzdem abends nach getaner Arbeit ein lecker Feierabend-Bier genießen. Keine 1,5 gr 2-FMA wegmachen in drei bis vier Tagen, sondern mal eine kleine Line ziehen und gut ist. Kein ausharren, annehmen und akzeptieren der scheinbaren Ausweglosigkeit und Depression, sondern ein anpacken der Situation, welche den von dir beschriebenen Flow sehr nahe kommt. Einfach beginnen, schauen wo es einen hinträgt und erleben, welches Potential noch so in einem schlummert. In diesen paar Tagen dieses Flows, hab ich Seiten an mir entdeckt, die sich zuvor noch nicht zeigten - einfach, weil ich es zugelassen habe und mir selbst vertraue.

Es gibt kein zurück. Hmmmm, ich frag mich trotzdem, woher diese Ängste in mir kommen, die da wohl noch unbewusst in mir schlummern. Also ob diese ihre Berechtigung haben oder das irgendwelche Programme sind, die unter meinem Radar ablaufen. Und warum eigentlich?

Immer wieder muss ich an den Phöenix denken, der sich aus der Asche erhebt. Du hast das mal vor längerer Zeit wo beschrieben, Infra. Und ich freu mich sehr zu lesen, wie du dein (und das) Leben angehst. Wie gerne würd ich mit dir mal zsamm sitzen und eine Nacht durchquatschen .... Ein gemeinsamer Bekannter von uns war beeindruckt von deiner Empathie und deinem Gspür .... Und da er sehr zurückhaltend ist mit solchen Aussagen, muss da schon was dran sein. ;)

Ganz liebe Grüße und danke für deine Gedanken zu dem Thema!


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  Geschrieben: 08.07.20 12:32
Selbstausdruck schrieb:
Immer wieder muss ich an den Phöenix denken, der sich aus der Asche erhebt.


nice one...hehe... cool
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Traumländer



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  Geschrieben: 08.07.20 18:49
biggrin
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  Geschrieben: 08.07.20 21:59
Ich muss zugeben, ein wenig verlegen zu sein, dass meine Worte so viel Anklang bei euch beiden finden, gerade auch, da ich besonders ua eure Beträge Immer sehr zu schätzen wusste und mochte. Normalerweise bin ich besser im Blödsinn labern (dafür und für andere eher nicht so Großgeistige Weisheiten auch gewissermaßen bekannt 😅) und ich fühl mich Grade etwas geehrt, dass die wirklichen deepen Gedanken in meinem Kopf, nicht nur wirrer Wortsalat sind. Ich hatte manchmal schon Bedenken, ob ich zu viel schreibe, aber andererseits habe ich Nicht das Gefühl mich nachvollziehbar ausdrücken zu können, wenn Monolog-Infra durchgeht und ich mich gerne mal darin verliere sehr komplex zu denken.

Der Phönix ist dazu auch noch seit über 10 Jahren mein Begleiter auf meiner Haut. Irgendwie zeigt mir das Gespräch wieder, dass es keine Zufälle gibt. Es ist echt ein schöner und spannender Gedanke, was alles bei so einem Austausch rauskommen könnte, abends am See oder auf der Wiese total in Atmosphärischer Stimmung. Da werd ich sogar kitschig. In der Vergangenheit hatte ich halt auch nicht nur meine besten Seiten präsentiert. Ich habe eine leichte Ahnung, wen du meinen könntest, je nach Zeit. Ich mach vielleicht den Eindruck gut reden zu können, aber ganz real umsetzen, ist öfter mal das Gegenteil gewesen. Da steh ich in Flammen und zerstöre, nunja es ist wie gesagt ein Prozess. Gerade auch weil diese Gefühle so in der Form auf einmal einfach da waren. Und nicht besonders selbsterklärend.

Auf deine Frage antworte ich die Tage genauer. Spontan fällt mir jetzt zuerst ein, dass Angst nicht immer "Angst" sein muss, in dem Sinn. Menschen sind Gewohnheitstiere und Veränderung kann schon mal ein mulmiges Gefühl auslösen.
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  Geschrieben: 09.07.20 12:22
Hehe, was du im ersten Absatz schreibst, kenn ich nur zu gut von mir. Selber glaubt man nur noch im tiefsten Wortsalat
herumzuschwimmen, ohne die genaueren Zusammenhänge im Kopf noch wahrzunehmen. Aber im nachhinein (oder eben von außen) betrachtet, kommen doch oft genau in diesen Situationen ganz viele Weisheiten zum Vorschein. Alles in allem passt aber die Qualität immer bei dir, Infra, auch wennst ein anderes Gefühl hast. ;)

Wennst magst, kann ich dir eh gerne schreiben, wer unser gemeinsamer Bekannter ist, aber nicht hier im Forum. Mittlerweile würd ich ihn als Freund bezeichnen, wir treffen uns eigentlich schon seit ca. 4 J. rglm., obwohl wir zwei auf den ersten Blick grundverschiedener nicht sein könnten. ^^ Doch genau das reizt uns wohl auch aneinander ....

Dieses in Flammen stehen kannte und kenne ich auch, aber interessanterweise verblasst das immer wieder bei mir. Hab manchmal das Gefühl, durch das ADHS soooo sehr im Außen verhaftet zu sein, dass die inneren Prozesse zwar in ruhigen Momenten klar erkennbar sind für mich, aber niemals "haltbar". Und von selbst geht irgendwie gar nix bei mir, muss das meist forcieren, damit ich in andere Bewusstseinszustände komme. Naja, ist halt mal so ....

Wegen der Angst noch kurz .... Klar, das spielt sicher auch mit was du beschreibst .... Aber irgendwie ist da was in mir verankert, das annimmt, man könnte den "falschen" Weg einschlagen/forcieren. Und das macht mir wohl Angst .... Nehme ich doch wahr, dass es Menschen gibt, die wohl danach alles andere als glücklich waren mit ihrer Entscheidung. Und andererseits gibt es Menschen wie dich, die meinen diese Gefühle und das brennen von innen heraus kamen von heute auf morgen, ohne ihr geringstes zutun und auch ohne zu wissen, was das jetzt eigentlich sein soll.

Da bleibt einem logischerweise wohl nur noch das süße nichts-tun übrig .... :)

Glg




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Traumländer



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  Geschrieben: 12.07.20 20:21
Sich selbst und dem Leben vertrauen, viel mehr braucht es nicht als Mensch. Und will man dabei wachsen und reifen als Mensch und in seiner Selbstliebe, sollte man das tun, wovor man sich am meisten fürchtet. Wer Angst hat vorm singen, sollte viel singen, egal wie schräg es sich anhört. Wenn man dabei noch lernt zu fühlen was man tut, kommt das Vertrauen von ganz alleine. Wer glaubt, handwerklich nicht geschickt zu sein, der soll basteln was das Zeug hält. Einfach loslegen und schauen, was sich daraus entwickelt. Wer Gartenarbeit noch nie mochte, aber die Natur liebt, der sollte trotzdem raus und garteln was das Zeug hält. Dadurch kommt man dem Leben/der Schöpfung immer näher. Sind jetzt alles Beispiele aus meinem Leben, aber ihr wisst schon was ich meine ....

Man braucht keiner Liebe und keinem Licht nachzurennen, keinem Mond oder der Sonne oder dem großen Glück hinterher zu jagen - das sind alles nur Konzepte und entstammen dem Leben/der Schöpfung - wie der Mensch auch. Man braucht auch niemandem zu gefallen und man sollte sich auch nicht irgendetwas oder -jemandem hingeben und irgendwas irgendwie loslassen, nur weil man glaubt, dies sei der einzige Weg zu wahrem Glück. Man soll nur auf sich selber hören und sich selbst vertrauen .... Und vor allem sollte man lernen zu fühlen was man tut .... Dann zeigt sich einem bald das wahre Leben ....

"Vergiss Sicherheit. Lebe, wo du fürchtest zu leben. Zerstöre deinen Ruf. Sei berüchtigt."
Rumi


In diesem Sinne stell ich hier auch nochmal die Zeilen rein, die ich vor kurzem schon mal in einem anderen Thread gepostet habe. Damit hab ich mir wieder mal meine eigene Zukunft selbst gestaltet .... ;)


Das Leben hat mir heute an einem ganz besonders stillen Moment - sehr leise, fast schon sanft hauchend und so liebevoll wie niemals zuvor - diese zärtlichen Worte ins Ohr geflüstert:
"Geliebter Freund, ich kann für dich nicht fühlen was du tust. Denn das ist dein Part. Doch ich kann dir hier und jetzt ein Versprechen für die Ewigkeit geben. Solltest du dich doch dafür entscheiden zu fühlen was du tust und was es sonst noch zu fühlen gibt, dann werde ich dir näher sein als jemals zuvor. Ich werde dich lieben und stärken wie du es nicht für möglich hieltest und dir bei all deinen Vorhaben unterstützend zur Seite stehen. Allein an dir liegt es jetzt. Ich bin für dich da, wenn du bereit für mich bist. Fühle das Leben. Öffne dich mir. Ich sehne mich unendlich nach dieser Umarmung mit dir. Und solange du dich mir vorfreudig und liebevoll hingibst, will ich voller Lust und Stolz der Wind unter deinen Flügeln sein, dein Fels in der Brandung, dein Wegweiser auf Irrwegen, die Liebe deines Lebens. Ich vertraue dir, oh du mein innigst geliebter Freund ...."



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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 13.07.20 00:03
Um den Bezug zum Bewusstsein zu spannen, denkt ihr die Allgemeinheit ist in Ihrer Mitte noch nicht weit genug sich selbst völlig basisdemokratisch zu regieren? via eine app fürs telefon. alle gesetzesentwürfe würden von wirklich allen wahlberechtigten zusammen abgestimmt ohne sinnlosen parteizwang, mit einer gleichberechtigung aller stimmen.

die nächste finanzkrise ist nicht weit weg meint ein freund der recht viel zeit mit dem studium der wirtschaft betrieben hat. solllte man danach den euro oder was auch immer das dann ist boykottieren, kann man nicht mehr besteuert werden. bzw dann würde basisdemokratisch entschieden wie man damit umgeht. dann hätte man die einmalige chance diese sinnlose aufgeblasene parlamentaristische farce einer "demokratie" loszuwerden. endlich entscheiden menschen ohne abgeschlossenenen hauptschullabschluss nicht mehr über meine realität. so dezentralisiert wie möglich sodass es unmöglich wird die macht dessen zu korumpieren.

ich glaube schon, sollte man genügend supermärkte, etc praktisch eine völlig neue zahlart in noch dem kleinsten geschäft einführen, bezahlen per cryptowährungen - btc sicherlich vorrangig, eth auch. wenn dies direkt als reaktion nach der nächsten finanzkrise kommt, käme man vlt in die einmalige gelegenheit dieses sklavendasein zu beenden.
wenn der € nicht oder kaum noch relevant wäre könnte man ebenfalls völlig basisdemokratisch den entwurf der deutschen verfassung, wie im grundgesetz gefordert, entwerfen.

sollte man keine lust haben sich daran zu beteiligen, so wird niemand gezwungen, aber ich hab das gefühl, so viel richtig stellen zu können wie in dieser situation hätte man nie wieder. man könnte diese politiker kaste abschaffen, die bürokratie entschlacken. außerdem hätte die nicht vorhandene inflation sicher positiven einfluss auf die wirtschaft.
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 13.07.20 21:44
@Don

Damit das Ganze überhaupt die Mglichkeit besitzen kann, eine Chance zu haben, in die Richtung zu gehen, muss es jedoch auch noch ein Umdenken in den Köpfen der meisten Menschen geben, das dem Besitz nicht die Identifikationshoheit über sich erlaubt. Menschen müssen weniger machthungrig und davon verführbar werden, indem sie erkennen, was wirklich wichtig ist. Andernfalls denke ich, dass es immer so ist, dass die Gesellschaft als Ganzes noch nicht soweit ist, diese Chance auch wirklich zu nutzen ohne dabei wieder in alte Schemata zu verfallen. Humanitäres Denken muss die Norm werden.
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